Das Weingut Robert Weil ist eines der drei international berühmtesten Weingüter Deutschlands und innerhalb des Triumvirats (zu dem noch das Weingut Egon Müller Scharzhofberg von der Saar und J. J. Prüm von der Mosel gehören) das einzige, das nicht nur für süße, sondern auch für trockene Rieslinge steht. Wilhelm Weil leitet das Weingut in vierter Generation und hat uns ein Interview für unsere Reihe ‚3 Fragen, 1 Wein‘ gegeben.
Der trockene Gutsriesling von Robert Weil ist der größte Repräsentant deutschen Weinbaus auf den Weinkarten der Welt. Es gibt ihn in der gehobenen Gastronomie von Südamerika bis Japan, die Riesling GGs finden sich in der Spitzengastronomie internationaler Metropolen und die seltenen Süßweine sind Trophäen für Weinsammler in aller Welt. Das Weingut Robert Weil hält zwei denkwürdige Rekorde: zum einen den nationalen Rekord für den wertvollsten deutschen Wein aller Zeiten, 20.000 Mark Versteigerungserlös für eine 1921er Auslese (erzielt in den 90er Jahren), zum anderen den internationalen Rekord für das höchste Versteigerungsergebnis eines Weines aus aktuellem Jahrgang: über 5000 Euro für eine Trockenbeerenauslese aus 2003. Das ist mehr als Mouton Rothschild oder Romanée Conti erzielen.
Doch in der Webweinschule interessiert uns vor allem der Basiswein, der Gutsriesling von Robert Weil, denn der zählt zu den besten, mit knapp 12 Euro teuersten und gleichzeitig mit mehreren Hunderttausend Flaschen mengenmäßig größten Rieslingen Deutschlands. Geht das zusammen? Wie viel Masse geht mit Klasse? Wilhelm Weil hat ein paar klare Antworten: Weinproduktion ist skalierbar, wenn man in zwei Hinsichten keine Kompromisse eingeht, der Traubenproduktion und der handwerklichen Verarbeitung. Das Weingut Weil verarbeitet für den Gutsriesling nur eigene Trauben aus Produktion von eigenen Hängen im Umkreis weniger Kilometer um das Gut und jeder Traubenwagen wird einzeln inspiziert, verfolgt und verarbeitet – in Tanks, die nicht größer sind als in jedem beliebigen Familienweingut. Die Größe von fast Hundert Hektar erlaubt es Weil aus dem Vollen zu schöpfen und Wein, der den eigenen Qualitätsansprüchen nicht genügt, auch einfach mal nicht auf Flaschen zu füllen oder eine weniger gelungene Partie mit einer besonders guten zu vermählen, um den Schnitt zu heben. Weil bringt es auf den Punkt, wenn er sagt, er sei schließlich selber auch Weinkäufer und ziehe es vor, statt der Knappheit lieber die Qualität eines Produktes zu bezahlen.
Über die im Video erwähnte Weinprobe hat Felix zwei Berichte in seinem Weinblog Der Schnutentunker veröffentlicht.
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