Dass Wein und Natur jedoch untrennbar miteinander verbunden sind, zeigt sich nirgendwo auf der Welt so eindrucksvoll wie in der malerischen Region Rioja. Gut hat es da, wer das Anbaugebiet einmal zu Fuß durchqueren kann.
Der Jakobsweg ist nicht erst seit Hape Kerkelings Buch berühmt. Schon seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten, nutzen Menschen den rund 771 Kilometer langen „Camino Frances“, um zu sich selbst zu finden und oftmals auch Gott näher zu kommen. Zu den wohl schönsten Abschnitten des langen Weges indes gehört der, der einmal quer durch die Weinregion La Rioja führt. Hier genießen Wanderer nicht nur die vielfältige Natur, sondern können ganz nebenbei auch die Hauptstadt Logroño erkunden.
Wer also keine Zeit hat, den gesamten Camino Frances zu erwandern, sollte sich die Etappen vornehmen, die durch La Rioja führen. Auf jakobsweg.de finden Interessierte alle Etappen in aufgeschlüsselter Form. Hier zeigt sich: Die Abschnitte mit den Nummern Sieben, Acht, Neun und Zehn sind gut geeignet, um die berühmtesten Weinregion Spaniens zu erleben. Wer die Länge dieser vier Etappen aufaddiert, kommt auf rund 98,3 Kilometer, die sich sogar binnen weniger Tage bewältigen lassen. Eine Woche Urlaub genügt vollkommen und lässt sogar noch etwas Zeit für einen längeren Aufenthalt in Logroño. Und auch wenn die siebte Etappe georgrafisch betrachtet noch in Navarra liegt, lohnt sich diese vorgelagerte Verlängerung. Hier nämlich wird deutlich, wie sich das Land verändert und wie es immer fruchtbarer und vielseitiger wird.
Auf dem Weg durch La Rioja kommen Wanderer in den Genuss einer weitestgehend tourismusarmen Region. Hier haben weder Schnelllebigkeit noch riesige Hotelkomplexe Platz. Vielmehr finden sich in La Rioja immer wieder weitläufige Weinberge und Plantagen, kleine Dörfchen und gastfreundliche Winzer, die Wanderer gerne zu spontanen Verkostungen einladen. Die achte Etappe dann führt den Wanderer nach Logroño. Hier finden Genießer nicht nur viele gute Restaurants und Bars, sondern überqueren auch den berühmten Fluss Ebro. Die zehnte Etappe dann findet ihr Ende in Belorado kurz vor dem Beginn der Region Kastilien-León.
Schon die vier genannten Etappen können Wanderern einiges abverlangen. Daher lohnt es sich auch hier, das Reisegepäck sinnvoll zusammenzustellen und auf gutes Schuhwerk zu achten. Bei sabbatical-handbuch.de gibt es eine hilfreiche Packliste, die die Planung erleichtern kann.
Wer sich mit Wein auskennt, weiß um die vielfältigen regionalen und internationalen Unterschiede dieses Genussmoments. Immer wieder zeigt sich hier, dass manche Tropfen und Regionen es zu deutlich mehr Ruhm bringen als wiederum andere. Auch Rioja gehört zu den Gebieten, die weltweit geachtet und für ihre hochwertige Qualität geschätzt werden. Kaum ein anderes Weinbaugebiet in Spanien genießt einen so tadellosen Ruf. Kein Wunder also, dass Rioja im Jahre 1991 die erste DOCa Region Spaniens wurde.
Was das Klima in Rioja betrifft, findet sich hier der erste Grund für die hochwertige Qualität von Lesegut und Wein. In den drei Unterzonen
herrschen leichte Unterschiede, was auch die Vielfalt des Weingenusses vergrößert. So steht Rioja Alta für schwere und üppige Rotweine, während in Rioja Alavesa fruchtigere Noten zu finden sind. Rioja Baja indes ist bekannt für seine hocharomatischen Rotweine und Rosés, die vorrangig aus Garnacha entstehen. Weitere Rebsorten wie Tempranillo, Mazuelo oder auch Graciano sorgen dafür, dass Riojas weine sich immer wieder neu und dennoch verlässlich geschmackvoll präsentieren.
Die Essenz des Weingenusses aus Rioja aber ist der Fokus auf Tradition. Hier arbeiten Winzer noch im Einklang mit der Natur, legen großen Wert auf nachhaltigen Anbau und halten den naturgegebenen Charakter ihrer Rebsorten in Ehren. Mit dem Ausbau potenzialreicher Weine in Barriques schaffen Winzer außerdem auch die Grundlage für noch mehr Komplexität und ein reiches Aromenschauspiel. Wer den Camino Frances erwandert, sollte daher immer wieder kleine Pausen einplanen und den Wein der Region für sich entdecken. An Gelegenheit hierzu, so viel steht fest, wird es nicht mangeln
Selbstverständlich hat Spanien nicht nur die fruchtbare Landschaft La Riojas zu bieten. Wer bereits einmal auf dem Camino unterwegs war oder in der Region übernachtet hat, findet auch abseits ihrer Grenzen malerische Landschaften. In Sachen Europareisen nämlich ist gerade das spanische Angebot riesig. Das zeigt sich auch an den vielen Regionen, die dertour.de aufschlüsselt. Spanien hat beispielsweise mit Barcelona, Sevilla, Madrid, Valencia und Granada zauberhafte Städte zu bieten. Aber auch ländliche Regionen in Spanien sind erstaunlich vielfältig und laden zu Entdeckungstouren ein.
Was aber, wenn der Bezug zum Jakobsweg aufrecht erhalten bleiben soll? In diesem Fall gibt es eine Region, die Reisenden Spanien von einer ganz neuen und andersartigen Seite vor Augen führt. In Rías Baixas nämlich liegt mit der Stadt Santiago de Compostela nicht nur das Ende des Jakobsweges, sondern auch eine Landschaft, die sich ganz bewusst vom Rest des Landes abzuheben weiß. Fast schon erinnert die Region an andere beliebte Reiseländer wie Schottland, Irland oder sogar Island. Rund um ihre Buchen, die sich tief in das Landesinnere hinein erstrecken, finden Reisende in Rías Baixas steile Felsküsten, mildes Klima und den tosenden Atlantik. Kein Vergleich zum heißen Andalusien mit seinen Mittelmeer-Stränden. Und wer gerne wandert, durchstreift hier dichte Wälder und findet an den Küstenabschnitten sogar Leuchttürme.
Was den Weingenuss betrifft, kommen Kenner und Neulinge in Rías Baixas voll auf ihre Kosten. Doch auch hier ist die Region schlicht andersartig und setzt nicht auf rote Genüsse. Viel bedeutsamer für die aromatische Vielfalt ist der Albariño, ein hochqualitativer Weißwein mit frischem und fruchtigem Charakter. Er passt herrlich zur galizischen Küche mit Meeresfrüchten, frischem Fisch und Gemüse. Auch im Glas ist Rías Baixas daher eine Reise wert.
Mit dem Klick auf "Kommentar abschicken" erkläre ich mich mit der Speicherung meiner IP-Adresse im Zusammenhang mit meinem Kommentar einverstanden.
Schreibe einen Kommentar