Kultweine wie Dom Perignon kann man ganz leicht als Quatsch abtun, denn sie sind extrem teuer und schneiden in Blindproben trotzdem häufig nicht besser ab als herausragende Vertreter der Preisklasse von 25 bis 50 Euro. Letztere, die sogenannten ultra-premium Weine, stellen meist das Ende einer halbwegs linearen Korrelation von Preis und Genuss dar. Jenseits der 50-€-Marke beginnt die Welt der sogenannten Icon-Weine, die wir der Einfachheit halber Kultweine nennen. Ihr Preis speist sich aus Berühmtheit und hoher Nachfrage durch Menschen mit ausreichendem Budget. Doch die meisten Kultweine bieten auch ein Höchstmaß an Qualität und Sorgfalt, sind zum Teil seit Jahrhunderten in Produktion oder stehen seit Jahrzehnten an der Spitze ihrer jeweiligen Herkunftsgebiete. Keine Regel ohne Ausnahme: manche Weine sind auch eher das Ergebnis einer cleveren Marketingstrategie, etwa die von Rapper Jay Z protegierte Champagnermarke Armand de Brignac. Doch für solche Produkte sollte man Edelchampagner wie Roederer Cristal oder eben Dom Perignon nicht in Sippenhaft nehmen.
Die Frage ‚Muss man diese Kultweine getrunken haben?‘ ist sehr einfach zu beantworten: Nicht alle, aber ein paar wenige schon. Allerdings hat das keine Eile. Wer sich seit wenigen Wochen für Wein begeistert, der probiert sich vielleicht erst durch das Weinpaket der Webweinschule und trinkt hinterher ein paar Monate normale Weine, bevor er sich an das Projekt Kultweine macht. Den Anfang macht Ihr dann am besten mit einem Champagner wie den schon erwähnten Dom Perignon oder Roederer Cristal. Sie sind mit ein bisschen Suchen (Tipps dazu in der Folge Wein online kaufen) für um und bei 125 Euro zu haben. Außerdem kann man für einen solchen Wein am ehesten Mitstreiter begeistern. Und wenn 5 Leute je 25 Euro zahlen, kann man sich eine solche Flasche teilen und jeder trinkt anderthalb Gläser – genug um sich ein Bild zu machen.
Die zweite Kategorie Kultweine, die eine magische Anziehungskraft auf Weinfreaks ausüben, sind gereifte Premier Grand Cru aus Bordeaux, also einer der magischen fünf: Mouton-Rothschild, Lafite-Rothschild, Latour, Haut-Brion und Margaux. Sie machen erst nach vielen Jahren Lagerung richtig Spaß, weswegen Ihr eine vertrauenswürdige Quelle dafür braucht. Wichtig bei der Wahl des Weines ist dabei vor allem der Jahrgang, denn in wirklich schlechten Jahren machen die ‚PGC’s zwar meist die besten Weine, richtig groß sind diese aber trotzdem nicht. Die Website CellarTracker hält für so gut wie alle Jahrgänge aller Kultweine dieser Welt aktuelle Zustandsberichte bereit und ist der perfekte Ratgeber.
Unserer Meinung nach ist es das schon gewesen mit den ‚Must Haves‘ der Weinwelt. Es gibt jede Menge Bücher und Listen mit edlen Weinen, die der angeblich wahre Kenner getrunken haben soll. Wir halten nichts davon – wenngleich es tolle Empfehlungslisten gibt, die dann aber nicht auf edel, Kult und teuer abzielen. Wer sich für eine Weinart begeistern kann, der stößt auch auf weitere Kultweine, die er unbedingt getrunken haben sollte. Wer auf Barolo steht, muss einmal in seinem Leben einen Sperss von Gaia trinken. Wer Barolo sperrig findet, der tut sich damit keinen Gefallen. Und einen mehrere hundert Euro teuren Penfolds Grange zu trinken, wenn man keinen Syrah/Shiraz mag, halten wir für echte Geldverschwendung. Also lasst Euch Zeit mit Kultweinen und genießt sie richtig, wenn Ihr wisst, was Ihr an ihnen habt.
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