Zu Besuch beim Küfer – das Weinfass

 Küfer ist ein harter Job und trotzdem haben wir bei unserem Besuch in der Fassbinderei nur fröhliche Menschen getroffen. Denn Küfer werden in den guten Fassbindereien der Welt nicht wie Arbeiter, sondern eher wie Künstler gesehen, weswegen auch keine Aufteilung der Arbeitsschritte nach dem Fließband-Prinzip stattfindet. Jeder Küfer greift sich die Materialien für drei Fässer und geht dann mit seinen drei Projekten von Arbeitsstation zu Arbeitsstation, bis das Weinfass fertig ist. Am Ende signiert der Küfer sein Fass sogar, zumindest hier in der Küferei des Weinguts Chateau Lafite-Rothschild. So können die Kellermeister später feststellen, wer die besten Fässer baut, also wo der Wein am besten reift. Und dessen Erfahrung gilt es dann an die Kollegen weiterzugeben.

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Der Küfer als Künstler

Ziel ist es, die besten Fässer zu bauen, nicht die meisten. Also sind die Arbeitszeiten flexibel. Im Sommer ist schon am Mittag Schluss, denn die kleine Küferei mit den drei Feuerstellen steht mitten im warmen Weinberg. Im Sommer wäre es hier am Nachmittag zu heiß für körperliche Arbeit. Außerdem vermeiden die Küfer zu viel Routine, bauen nur wenige Fässer auf einmal. Zuerst puzzeln sie die richtigen Holzdauben zusammen, dann passen sie sie in einen Ring ein. Mit mehreren eisernen Arbeitsreifen hämmern sie die Fässer in Form, bevor eine erste Maschine zum Einsatz kommt, die die Fässer noch stärker in Form bringt. Anschließend werden die Fässer getoastet, wieder in Form gebracht und dann kommen auch schon die Deckel drauf. Das heißt genau genommen kommen die Deckel nicht drauf, sondern hinein, wozu der Küfer einen kleinen Kniff benutzt. Wie der geht, seht Ihr im Video, wo Ihr auch die gesamte Fassproduktion im Detail bestaunen könnt.