Die wichtigsten Cuvées

Cuvées gehören zu den besten Weinen, wenn sie zeigen, wie verschiedene Komponenten sich zu einer ganz neuen Erfahrung verbinden. Hier sind die spannendsten Exemplare. 
weiße cuvee

Dass Cuvées ein wertvoller und wichtiger Bestandteil der Weinkultur sind, war Gegenstand von Folge 19 der Webweinschule. Bleibt nur die Frage, welche Cuvées sind exemplarisch, was müsst Ihr unbedingt getrunken haben? Und wie kann man das Besondere an den Cuvèes schmeck- und erfahrbar machen?

Top-Cuvées: Drei Mal Frankreich und sonst nichts

Die drei spannendsten Cuvées finden sich in Frankreich. Von einigen gibt es gute Kopien aus anderen Teilen der Welt. Aber reden wir erst einmal über das Original. Die berühmteste Cuvée ist die aus den für Weine aus Bordeaux zugelassenen Rotweinsorten und unter diesen vor allem die aus Cabernet Sauvignon und Merlot (die weiteren Rebsorten kommen meist in erheblich kleinerer Dosis für den geschmacklichen Feinschliff zum Einsatz). Also besorgt Ihr euch einen französischen Merlot, einen reinsortigen Cabernet Sauvignon und eine klassische Bordeauxcuvée mit den beiden Rebsorten als Verschnittpartner. Was ihr erleben werdet ist, dass der weichere Merlot und der kantigere Cabernet sich als Cuvée nicht einfach irgendwo in der Mitte treffen, sondern ein ganz neues Geschmacksbild kreieren. Eine schöne Quelle für preiswerte aber gute Bordeaux ist die Broschüre 100 Bordeaux zum Entdecken mit einer Selektion wirklich guter und preiswerter Weine aus dem Bordelais. Ihr könnt die Selektion auch online anschauen.

Auch die zweite Variante eines Verschnitts von Weltruf findet Ihr im Bordelais, eine weiße Cuvée aus Sauvignon Blanc und Semillon, bevorzugt aus der Gemeinde Graves. Die macht nicht nur das Zusammenspiel zweier Rebsorten erfahrbar, sondern auch zweier Ausbaustile. Dem Sauvignon bewahren viele Produzenten ein Maximum an Frische – durch frühe Lese und gekühlte Vergärung in Edelstahl. Der Semillon wird reifer gelesen, landet im Holz (meist einer Mischung aus neuen und alten Barrique-Fässern), durchläuft oft noch einen Biologischen Säureabbau (dazu bald mehr in der Webweinschule) und bietet dann maximale Buttrigkeit und cremiges Mundgefühl. Auch hier vermählt sich das Ganze zu iner völlig neuartigen Konsistenz. Da der maximal-cremige Semillon selten sortenrein in Flaschen landet, muss hier ein fruchtiger Sauvignon alleine für den Vergleich herhalten, das funktioniert aber problemlos, Ihr findet den Wein in der Cuvée wieder und könnt Euch den Einfluss des anderen dann leicht denken.

rote CuvéeWährend Ihr die Erfahrung mit den ersten beiden Cuvées auch mit Weinen aus Südafrika erschmecken könnt, bedarf es bei der dritten Variante des Originals: die Cuvées der Champagne. Weißer Wein aus roten Trauben (Blanc de Noir) und reinsortiger Chardonnay (Blanc de Blanc) schmecken meist deutlich unterschiedlich, erstere sind eher beerig, letztere oft zitrusfrisch. Die Cuvée der beiden Stile ist schmeckbar anders, je nachdem was dominiert, wird dem frischen Chardonnay etwas Fülle und Ernsthaftigkeit eingeimpft oder der etwas würzig-mollige, weiß gekelterte, Pinot erhält ein wenig Saft- und Spritzigkeit. Diese Erfahrung kostet ein bisschen Geld, also lohnt es sich, im Vorraus zu planen und das ganze mit einer Feier zu verbinden, die sowieso nach Champagner verlangt.

Zugabe: Die Kuddelmuddelcuvée

Und dann solltet Ihr euch einen Wein aus der Appellation Chateauneuf du Pape in Südfrankreich besorgen, der eine Vielzahl der dreizehn gestatteten Rebsorten vereint. Die ganz großen Ch9dP (so die Abkürzung) zeichnen sich zwar durch Konzentration auf drei oder vier Rebsorten aus, einmal so einen richtigen Kuddelmuddel von Weltruf im Glas zu haben, solltet Ihr euch aber nicht entgehen lassen.

Kommentare (5)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Klick auf "Kommentar abschicken" erkläre ich mich mit der Speicherung meiner IP-Adresse im Zusammenhang mit meinem Kommentar einverstanden.

Pham
10. April 2021 um 12:58
Sehr sehr hilfreich, danke für Ihren Einsatz mit vielen Erfahrungen, ich werde mich gerne an Sie wenden. BG Pham
Cla
13. August 2020 um 08:56
Hallo ich möchte eine Flasche cuvee verkaufen.was könnte ich verlangen? La cuvee Prestige St Laurentaise corberies aus 1986... komisch ist, hinten ist kein Etikett wo der Alkohol Anteil zu sehen ist
Felix
13. August 2020 um 10:08
sowas wie den hier: http://www.cellierdesdemoiselles.com/saint-laurentaise ? Der hat kein Wertsteigerungspotential. Ist ein sehr ordentlicher Supermarktwein, der 1988 vermutlich drei bis vier D-Mark gekostet hat. Er wird vielleicht noch schmecken, aber sicher seinen geschmacklichen Höhepunkt bereits überschritten haben.
Heinz Raabe
11. März 2019 um 11:15
sind französische Weine nur Cuvees? Danke für die Antwort
Felix
11. März 2019 um 14:49
Nein, Bordeaux sind fast immer Cuvées, Burgunder quasi nie. Rhoneweine sehr häufig, Loire-Weine eher weniger.
Das Weinpaket der Webweinschule
Weinpaket
Werbung
Gute Weine Lobenberg
Vinatis
Ludwig von Kapf
Rindchens Weinkontor
Mövenpick Weinkeller
Vinos.de Wein&Vinos
Silkes Weinkeller
Hawesko
Unser YouTube Channel
Jetzt unseren YouTube Channel abonnieren und keine Folge mehr verpassen!
© Webweinschule 2024